Gastbeitrag von Christoph Kuhn, Partner Manager DACH bei tribe29
Die Corona-Arbeitsschutzverordnung der Bundesregierung verpflichtete jeden Arbeitgeber während der Hochphase der Corona-Pandemie unter anderem dazu, seine Angestellten von zu Hause aus arbeiten zu lassen – wenn dies möglich sei. IT-Abteilungen mussten in kurzer Zeit die IT-Infrastruktur in ihren Unternehmen an diesen neuen Umstand anpassen. Die internationale Umfrage „Trends in IT Ops 2021“ ging unter anderem der Frage nach, wie gut die IT-Infrastrukturen von Unternehmen auf die Arbeit im Home-Office vorbereitet waren und liefert zudem weitere Einblicke über aktuelle Entwicklungen im Bereich IT-Infrastruktur. Dazu wurden über 160 System-Administratoren aus aller Welt befragt.
In den meisten Organisationen war die IT-Infrastruktur bereits für die Möglichkeit zum Arbeiten im Home-Office ausgelegt, wenn auch nicht immer im nötigen Umfang. 56% der befragten Administratoren gaben an, dass sie keine Probleme mit der Umstellung hatten. 41% sagten, dass ihre IT-Infrastruktur bereits vor der Pandemie grundsätzlich das Arbeiten im Home-Office ermöglichte, sie aber im Zuge der Umstellung die IT-Ressourcen skalieren mussten. 4% waren dazu gezwungen, die IT-Infrastruktur komplett neu aufzusetzen, um den Mitarbeitern das Arbeiten von zu Hause ermöglichen zu können.
Die kurzfristige Anpassung der IT war nur eine von mehreren Maßnahmen, welche System-Administratoren im Zuge des Wechsels ins Home-Office bewerkstelligen mussten. Bei den wichtigsten Arbeitsprioritäten mit Bezug zum Übergang in die Heimarbeit kam an erste Stelle die Bereitstellung von IT-Equipment wie Headsets oder Webcams. An zweiter Stelle folgte die Verwaltung der VPN-Infrastruktur gefolgt von der Erhöhung der Internetbandbreiten des Unternehmens an dritter Stelle.
Rolle als System-Administrator wird facettenreicher
Die Bedeutung von Virtualisierung und Cloud hat durch den Wechsel ins Home-Office noch einmal zugenommen. In der Umfrage geben zum Beispiel 79% der Befragten an, dass das Monitoring von Cloud-Umgebungen eine wichtigere oder sehr viel wichtigere Rolle in der Zukunft einnehmen wird. Dies ist keine Überraschung, da die meisten Unternehmen derzeit an der Migration in die Cloud arbeiten.
Trotz des stärkeren Fokus auf die Cloud, bleibt die Überwachung physischer IT-Infrastruktur wie das Netzwerk-Monitoring weiterhin ein wichtiger Bestandteil der Arbeit von Administratoren. 45% der Befragten stellten keine Veränderung bei der Wichtigkeit der Überwachung von physischer Infrastruktur fest, während 43 % davon ausgingen, dass das Monitoring von physischen Infrastrukturen in Zukunft wichtiger oder sehr viel wichtiger sein wird. Nur 12% erwarteten, dass die Bedeutsamkeit abnimmt.
Wenn neue Aufgaben hinzukommen und bestehende Tätigkeiten nicht vernachlässigt werden können, müssen Unternehmen Lösungen für den erhöhten Arbeitsaufwand finden. Eine erkennbare Reaktion ist der Fokus auf Automatisierung. Eine große Mehrheit (92 %) sah Tools für die Automatisierung von Deployment und Konfiguration für ihren Arbeitsbereich als relevant oder sehr relevant an. Außerdem sagten 81% aller Teilnehmer, dass in den letzten 12 Monaten für sie Projekte relevant oder sehr relevant waren, die das Ziel hatten, das Deployment und die Konfiguration von Systemen zu automatisieren.
Fazit
Die Umfrage „Trends in IT Ops 2021“ gibt einen Eindruck über die starke Veränderung im Alltag von Administratoren und macht deutlich, wie sich die Corona-Pandemie auf den Arbeitsalltag von IT-Teams auswirken. In vielen Unternehmen war die IT-Infrastruktur auf den Übergang ins Home-Office vorbereitet, trotzdem mussten System-Administratoren im Zuge der Pandemie zusätzliche Arbeit leisten.
Für die Zukunft erkannten die meisten System-Administratoren einerseits einen Schwerpunkt auf die Überwachung von Cloud-Assets und Containern, machten aber auch deutlich, dass die Überwachung von Servern und anderer Hardware dadurch nicht weniger wichtig sein wird. Weitere Details zum Survey gibt es in diesem Blog.